Thursday, January 20, 2011

Von Rosen und Perlen

Hallo! Ich bin Magdalena, 37 Jahre alt. Standesamtlich verheiratet und Mutter eines Sohnes.
Ich bin katholisch. Katholisch "geboren", später aber irrend und wandernd durch viele Glaubensphasen über den Judaismus, Buddhismus, die Esoterik, dann Atheistin und Feministin geworden. Später kam eine tiefe dunkle Phase der Depression. Ein großes leeres dunkles Loch in dem die klugen und intellektuellen Antworten auf den Sinn des Lebens nur noch als verzerrtes Echo wahrnehmbar waren und sich stetigen widersprachen. Und nun, vor drei Jahren, durch glückliche Fügungen, bin ich zurückgekehrt in die katholische Kirche. Meine Reise ist aber längst nicht zu Ende - statt jedoch außerhalb Gottes nach Antworten, Trost und Weisheit zu suchen, entdecke ich täglich im Reichtum der katholischen Religion meine Wurzeln, die mich als Mensch erden und meine Flügel, die meine kleine Seele zum Schwingen bringen.

Die Rosen der Hl. Therese
Diesen Blog stelle ich unter das Patronat der Heiligen Therese von Lisieux. Ihr Glauben, der fern von unpersönlicher Intellektualität, dafür aber reich an Emotion und vor allem Liebe ist, zeigt mir den Weg der kleinen Schritte zur Heiligkeit. Auf meinem Weg zurück zu Gott hat sie mir oft ihre Rosen geschenkt und wurde in ihrem Lebenszeugnis eine inspirierende Gefährtin.

Die Perlen
Die Perlen im Blogtitel beziehen sich auf den Vergleich einer Frau mit Perlen im Buch der Sprüche. Noch vor einiger Zeit hätte es mich geschüttelt, wenn jemand es gewagt hätte mir diesen Text als Beispiel für die Berufung als Ehefrau und Mutter zu zeigen. So kann man sich wandeln. Doch immer noch trennen mich zwischen diesem, was ich nun als Ideal empfinde, Bild einer Frau und mir.

Das Lob der tüchtigen Frau:
Sprüche 31,10-31
10 Eine tüchtige Frau, wer findet sie? /Sie übertrifft alle Perlen an Wert.
11 Das Herz ihres Mannes vertraut auf sie /und es fehlt ihm nicht an Gewinn.
12 Sie tut ihm Gutes und nichts Böses /alle Tage ihres Lebens.
13 Sie sorgt für Wolle und Flachs /und schafft mit emsigen Händen.
14 Sie gleicht den Schiffen des Kaufmanns: /Aus der Ferne holt sie ihre Nahrung.
15 Noch bei Nacht steht sie auf, /um ihrem Haus Speise zu geben /[und den Mägden, was ihnen zusteht].
16 Sie überlegt es und kauft einen Acker, /vom Ertrag ihrer Hände pflanzt sie einen Weinberg.
17 Sie gürtet ihre Hüften mit Kraft /und macht ihre Arme stark.
18 Sie spürt den Erfolg ihrer Arbeit, /auch des Nachts erlischt ihre Lampe nicht.
19 Nach dem Spinnrocken greift ihre Hand, /ihre Finger fassen die Spindel.
20 Sie öffnet ihre Hand für den Bedürftigen /und reicht ihre Hände dem Armen.
21 Ihr bangt nicht für ihr Haus vor dem Schnee; /denn ihr ganzes Haus hat wollene Kleider.
22 Sie hat sich Decken gefertigt, /Leinen und Purpur sind ihr Gewand.
23 Ihr Mann ist in den Torhallen geachtet, /wenn er zu Rat sitzt mit den Ältesten des Landes.
24 Sie webt Tücher und verkauft sie, /Gürtel liefert sie dem Händler.
25 Kraft und Würde sind ihr Gewand, /sie spottet der drohenden Zukunft.
26 Öffnet sie ihren Mund, dann redet sie klug /und gütige Lehre ist auf ihrer Zunge.
27 Sie achtet auf das, was vorgeht im Haus, /und isst nicht träge ihr Brot.

5 comments:

  1. Liebe Magdalena,

    diese Textstelle ist kraftvoll, beeindruckend und sehr sehr schön... Ich kann gut verstehen, dass Du sie für Dich entdeckt hast, obwohl wir alle den Idealen so sehr hinterherhinken. Doch ein Ideal dient ja nicht dazu, zu ent- sondern zu ERMUTIGEN. Wer ein Ideal hat, hat immer etwas, an dem er/sie sich orientieren und aufrichten kann.

    Gottes Segen für Dich und Deine Lieben!

    Talita (KS)

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  2. Vielen Dank, Talita!
    Genauso wie Du schreibst habe ich es auch empfunden. Ich bin meilenweit entfernt von dieser biblischen tüchtigen Ehefrau. Aber es ist wie ein Art Kompass, der die Richtung zeigt in die man gehen will - auch wenn man nicht ganz genau hintrifft, so landet man zumindet in einer guten Nachbarschaft :)
    Gottes Segen,
    Magdalena

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  3. Was für einen schönen und klaren Anfang Du in diesen paar Posts gesetzt hast! Danke!

    Ich gebe Dir recht (auch wenn ich selber keinen "Alltagsblog" betreibe): Es sollte mehr von den "Alltagsblogs" geben. Sie sind genauso wesentlich für unser Zeugnis im Web wie die anderen, die angriffslustigen und offensiv papsttreuen.

    Ich wünsche dir GOttes reichen Segen, hier für den Blog wie auch für Dein "richtiges" Leben" - und die Nähe der kleinen, energischen und liebevollen Therese!

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  4. Ich kann mich Scipios Willkommensgrüßen nur anschließen. Sehr schöne, berührende und auch spannende Texte bisher (habe von oben nach unten gelesen).

    Was das Alltagsbloggen angeht: da gebe ich Dir recht, bin aber mit mir selber noch im Zwiespalt, was ich der Netzwelt preisgeben möchte und was nicht.

    Gottes Segen und alles Gute.

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  5. Herzlich willkommen in der Blogozese, Magdalena! Es ist schön, den "Weg der kleinen Schritte zur Heiligkeit" gemeinsam zu gehen.

    Gottes reichen Segen für das Blog und alles andere,
    Josef Bordat (jobo72)

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